Alexander Eder, Absolvent der Politikwissenschaft an der Uni Innsbruck, hat eine interessante Diplomarbeit mit einer essentiellen Fragestellung vorgelegt zu:
Prekäre Beschäftigung in Österreich
Ausmaß und Auswirkungen auf die Formen politischer Interessenvertretung
Ein Auslöser für seine Arbeit, schreibt Alex, war die Frage, was getan werden muss, damit Solidarität und die kollektive Organisation von abhängig Beschäftigten auch unter den derzeitigen Umständen zukunftsfähig bleiben kann.
Atypisierung von Arbeit führt schließlich immer auch zu einer Spaltung und Hierarchisierung der ArbeitnehmerInnen. Diesen Tendenzen entgegen zu treten, sollte sowohl für selbstorganisierte Initiativen als auch für eine kämpferische Gewerkschaftsbewegung oberste Priorität haben.Ein unübersehbarer Trend prägt den österreichischen Arbeitsmarkt seit Mitte der 1990er Jahre:
Die Atypisierung und Prekarisierung von Erwerbsarbeit als Begleiterscheinung neoliberaler Wirtschaftspolitik. Im Rahmen dieser Diplomarbeit wird anhand der Beschäftigungsentwicklung der letzten Jahre einmal mehr nachgewiesen, dass die als atypisch bezeichneten Arbeitsverhältnisse massive Zuwächse verzeichnen.
Vor allem Frauen, BerufseinsteigerInnen und MigrantInnen sind von der schleichenden Demontage der sozialversicherungspflichtigen Vollzeitanstellung besonders betroffen. Aber nicht nur die ArbeitnehmerInnen sind mit dieser Umwälzung am Arbeitsmarkt konfrontiert. Auch die Institutionen politischer Interessenvertretung der ArbeiterInnen und Angestellten – und damit nicht zuletzt der ÖGB – geraten unter Reformdruck.
Es stellt sich die Frage, wie und von wem einer voranschreitenden Entwertung der Prozesse kollektiver, demokratischer Mitbestimmung am Arbeitsplatz wirksam entgegen gesteuert werden kann.
Hier kann die Arbeit heruntergeladen werden.
Der Autor würde sich über Feedback freuen, hier als Kommentar oder direkt bei Alex Eder per Email.
2 Kommentare
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5. Oktober 2009 um 15:02
Elisabetta
Hi!
Mein Name ist Elisabetta, ich bin freie Fotografin und lebe derzeit in Berlin, wo ich an der Vorbereitung meines Fotoprojektes „Structurally recyclable, basically disposable“ arbeite.
Das Projekt, das sich auf individueller wie systematischer Ebene kritisch (und länderübergreifend) mit Praktika als Form unbezahlter Arbeit auseinandersetzt, hat als Ziel gleichermaßen den Gefühlen der porträtierten Praktikanten Ausdruck zu verleihen, wie auch die reproduzierte Ersetzbarkeit wiederzugeben.
Ich bin jetzt auf der Suche nach Modellen in Österreich, und zwar Praktikanten, die diesem System kritisch gegenüberstehen (auch wenn sie ihr Praktikum mögen). (Ich werde natürlich die Reise machen).
Mehr Informationen auf: http://www.structurally-recyclable.com
oder auch direkt: elisabetta@structurally-recyclable.com
Danke!
Elisabetta
5. Oktober 2009 um 18:00
hc voigt
liebe elisabetta,
da müsste mal hier vorbeischauen: http://www.generation-praktikum.at/
lg
chr.